Das Dorf in der Stadt

Wohnprojekt: Das Dorf in der Stadt

"Warum willst Du ins Wohnprojekt ziehen?" wird Nora gefragt, die sich gerade vorgestellt hat. "Zur Zeit wohne ich in einem kleinen Dorf im Wendland. Und das gefällt mir gut, weil ich dort alle Leute kenne und mag. Aber es ist so weit in die Stadt. Und ihr hier wärt dann in Hamburg mein neues Dorf." Die Gruppe lacht, das leuchtet ein, vielen geht es ähnlich.

Der Verein "GOFI Zusammenwohnverein" plant zur Zeit ein altersübergreifendes Wohnprojekt in Klein Borstel, in dem etwa 70 Personen in etwa 40 Wohneinheiten zusammen wohnen werden. Familien, Pärchen oder Singles haben ihre eigene Wohnung, aber die Gemeinschaftsflächen gehören allen und werden gemeinsam gestaltet.

Die meisten interessieren sich vor allem für eine gute vertrauensvolle Nachbarschaft mit Menschen, die sich in einem solchen Projekt immer schnell gegenseitig unterstützen können, zum Beispiel bei der Kinderbetreuung, wie die Erfahrung in anderen Wohnprojekten beweist.

Die Zusammenarbeit geht bei der Planung schon los. Seit Monaten werden in regelmäßigen Treffen die Bedürfnisse aufeinander abgestimmt, so dass das Projekt inzwischen Form angenommen hat. Das ist ohne eine gute Gemeinschaft gar nicht möglich.

Und natürlich hat es auch schon die ersten Konflikte gegeben. Aber anders als sonst wird hier zwischen zukünftigen Nachbarn solange geschlichtet, bis alle wieder vergnügt zusammen weiter planen können. Das ist der Unterschied zur normalen Nachbarschaft im Stadtteil.

Aus dieser Vertrautheit erhoffen sich die Mitglieder, dass viel Miteinander entsteht: gemeinsam feiern, spielen, Sport treiben, und sich gegenseitig helfen. Das macht es aus, das Dorf in der Stadt.


Quellle: http://www.kultura-extra.de/panorama/notizen.php#1001
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