Startseite
Das sind wir
So lebt es sich!
Die Wohnungen
Bilder und Pläne
Bauphase 2008/09
Berichte
Hier ist noch Platz!
Termine | Kontakt

Entstehungsprozess des Wohnprojekts GOFI

Vorgeschichte

Die Anfänge der Wohnprojektgruppe Gofi reichen gut 10 Jahre zurück.
Die Idee hierzu ist innerhalb einer kleinen Bürgerinitiative entstanden.

1995 bin ich mit einigen Mitgliedern dieser Bürgerinitative unter der Leitung von Fritz Hamdorf und mit Ulrike Petersen, unseren späteren GOFI-Namensgebern, gemeinsam mit einer Gruppe von den Grauen Panthern nach Dänemark gereist, um dort Wohnprojekte anzusehen; diese Wohnform war damals dort schon sehr viel verbreiteter und weiter entwickelt als bei uns.
Nach dieser Reise entstand unser konkreter Plan, auch in Hamburg für uns ein Wohnprojekt zu entwickeln. Wir begannen, uns zu diesem Zweck zu treffen, zunächst jedoch in unregelmäßigen Abständen, auch mit TeilnehmerInnen von der Dänemark-Exkursion.


Nach oben

Frühgeschichte

Seit 1997/ 98 haben wir uns regelmäßig getroffen, zunächst im City-Treff der Langen Reihe, dann am Hansaplatz, später in Altona am Röbbek und im Kleinen Zinken. Unsere Gruppe nahm erste „Gestalt“ an, dazu wir haben von einer Grafikerin auch unser Logo entwickeln lassen.
Durch die Präsentation auf einem Wohnprojekttag 1999 konnten wir eine größere Gruppe junger Familien aus Altona dazugewinnen können, die äußerst engagiert mitarbeiteten. „Gofi“ erweiterte sich zu „Gofi am Felde“, weil diese jungen Familien in der Straße am Felde wohnte.
Unsere Adressenliste umfasste damals 30 Familien, Paare und Singels.
Wegen der bevorstehenden Einschulung von deren Kindern sprangen 2002 jedoch alle Jüngeren aus unserem Projekt ab, weil sie nicht so lange warten konnten, bis wir unser Projekt realisiert hätten und zogen zum Teil in ein gerade fertiggestelltes Wohnprojekt – Brachvogel in Lurup – ein. Das war ein schmerzlicher Verlust für uns. Wir waren auf ca. 8 Personen zusammengeschrumpft.


Nach oben

Mittelalter und Neuzeit

Erst durch die Wohnprojekttage 2002 gelang es uns, unsere zusammengeschrumpfte Gruppe wieder durch einige neue Mitglieder aufzufrischen.

Einen entscheidenden zweiten Durchbruch brachten dann die Wohnprojekttage 2004, als insbesondere eine Gruppe von Frauen mit wohltuender frischer Initiativkraft, aber auch neue junge Familien zu uns stießen. Die Frauen gaben sich in Anlehnung an unseren etwas exotisch klingenden Namen Gofi (Gruppenorientierte Finanzierung) den Namen „Luzies“ .
Die Luzies sind ein Teilprojekt der Gofis; sie pflegen und intensivieren ihre interne Luzie-Gemeinschaft zusätzlich auch außerhalb der Gesamtgruppe Gofi. Treffpunkte waren seither waren das Gemeindehaus in Klein Borstel, die Albert-Schweitzer-Schule und seit 2006 die Seminarräume oberhalb des Schachcafés Rübenkamp.

Von Anfang an waren wir bemüht, neben der z.T. auch anstrengenden Planungsarbeit im Plenum oder in diversen Arbeitsgruppen immer auch wieder miteinander anregende Unternehmungen zu veranstalten, z.B. Radtouren, Spaziergänge, Ausflüge, Wochenendreisen, Spielaktionen und Feste, um uns näher kennen zu lernen. Neujahrsspaziergänge sind schon ein kleines Ritual.

Über die Zeit hin ist so der Zusammenhalt in der Gruppe in erfreulicher Weise gewachsen und stark geworden, trotz einiger äußerer und innerer Krisen. Vielleicht ist unser Zusammengehörigkeitsgefühl aber auch gerade durch das Bearbeiten und Überwinden dieser Krisen gestärkt worden. Insgesamt können wir heute sagen, dass wir eine gute Kultur entwickelt haben im Miteinander, in der Zusammenarbeit, wie auch in Auseinandersetzungen.

Unser auch emotional spürbar gewachsener Zusammenhalt hat sich ganz besonders in diesem Sommer als stützend und ermutigend erwiesen, als unser Projekt durch bedrohliche Kostensteigerungen, für die zukünftigen Eigentümer, aber auch für die GenossInnen, existentiell ins Wanken geraten war.

Ohne die Kraft von uns allen hätten wir es wohl nicht geschafft, bis heute durchzuhalten, so dass wir den Baubeginn heute feiern können. Weder hätten es die „Ur-Gofis“ ohne die Luzies und die anderen neu Hinzugekommenen geschafft, noch hätten es die Neueren und die Luzies ohne die Ur-Gofis geschafft, dass unser Projekt jetzt wohl tatsächlich - hoffentlich! - in Klein-Borstel realisiert werden wird.


Nach oben

Entwicklung und Struktur der Gruppe

Den Gründerinnen des Wohnprojekts war von Beginn an wichtig, bei der Entwicklung einer Gruppenstruktur Hierarchisierungen zu vermeiden. Aus dem Grunde wurden auch von Beginn an Aufgaben von jeweils mehreren Personen im Wechsel wahrgenommen, z.B. die Moderation der Gruppentreffen.
Entsprechende Vorstellungen über Struktur und Formen der Zusammenarbeit haben wir in verschiedenen Fassungen seit den Anfängen schriftlich formuliert und im Februar 2005 als Leitideen zusammengefasst und weiterentwickelt. Sie bilden Grundlage für die Kriterien zur Aufnahme weiterer Wohnprojektmitglieder und gelten bis heute:
- die Bewerber sollten sich aktiv am Entwicklungs- und Planungsprozess
beteiligen/ beteiligt haben;
- sie sollen den in den Leitideen angesprochenen Gemeinschaftsgedanken
vertreten;
- sie müssen bereit sein, sich an der Finanzierung von
Gemeinschaftseinrichtungen zu beteiligen;
- sie sollten unseres Erachtens nach zur bestehenden Gruppe passen.
Als Planungsziel sollte eine angemessene Repräsentanz der Untergruppen realisiert werden:
- Dem Frauenprojekt LUZIES sollte ca. 1/3 der Wohnfläche zur
Verfügung stehen;
- den GOFIS (mit Kindern und ohne Kinder) sollten ca. 2/3 der
Wohnfläche zur Verfügung stehen.
- Die GenossInnen bewohnen ca. 2/3 der Wohnfläche;
- Die EigentümerInnen bewohnen ca. 1/3 der Wohnfläche.

Die Kerngruppe der Gofis, die im Jahr 2004 aus 4 Parteien bestand, gründete 2005 eine Planungs-GbR . Das Verfahren zur Aufnahme weiterer Mitgesellschafter in die Planungs-GbRwurde mit wachsender Mitgliederzahl jeweils ein wenig modifiziert, jedoch nicht grundlegend verändert.

Sukzessive hat sich seit August 2005 die ursprüngliche Kerngruppe der GbR in verschiedenen Aufnahmeschritten auf 12 Parteien, 16, 18, 28, 33... bis auf 37 erweitert.
Zwischenzeitlich sind einige Parteien aus verschiedenen Gründen wieder ausgetreten, insbesondere zuletzt aus finanziellen Gründen. Insgesamt werden 43 Wohneinheiten im Projekt entstehen.

Im Herbst 2005 wurde eine Steuergruppe gebildet, ursprünglich aus je einem Vertreter von Jungfamilien, Luzies und Gofis. Seit 2006 ist diese Gruppe um eine Genossin erweitert, so dass jetzt 2 Eigentümer und 2 Genossinnen darin vertreten sind.
Die Steuergruppe hat sich die Aufgabe gestellt,
den Gesamtüberblick über die Gruppe zu wahren und ggf. zu steuern.

Im Januar 2006 hat die Steuergruppe die Institution eines „Jour fix“ ins Leben gerufen:
Ca. alle 4 Wochen trifft sich die Steuergruppe und einige andere Mitglieder der Wohnprojektgruppe mit dem Baubetreuer, dem Architekten und der Genossenschaft, um den Informationsfluss zwischen allen Beteiligten zu sichern, die Kooperation zu optimieren und Entscheidungen im Plenum besser vorbereiten zu können.


Nach oben

Formaler Entstehungsprozess des Wohnprojekts

1998 hat sich das Projekt GOFI bei der Liegenschaft in die Bewerberliste um ein städtisches Grundstück eintragen lassen.
Die Stadt hat uns zwar diverse, ja wirklich viele Grundstücke angeboten, jedoch waren die u.E. jeweils wenig attraktiv und von eingeschränkter Wohnqualität, insbesondere für Kinder (z.B. Pinnasberg oder Münzplatz mit starkem Verkehr), und wir lehnten jeweils ab.

2000 haben wir uns um das Grundstück in Klein Borstel „Kleine Horst“, Planungsgebiet Ohlsdorf 12, beworben.

Die Stadt erklärte sich bereit, entgegen ursprünglicher Pläne, dieses Gelände nicht ausschließlich an Eigentümer, sondern auch zum Teil an eine Genossenschaft zu verkaufen.

Als Baubetreuer haben wir die Stadtentwicklungsgesellschaft „Stattbau“ gewählt (Baubetreuungsvertrag September 05).

Im März 2005 wurde die Planungsgemeinschaft GbR gegründet.

Im Mai 2005 erfolgte die Anhandgabe des Geländes „Kleine Horst“ an uns.

Um eine qualitativ höherwertige Bebauung auf diesem Gelände sicherzustellen, führte die Stadt 2005 ein konkurrierendes Architektenverfahren durch. Seitdem arbeiten wir mit dem von uns aus diesen Bewerbern ausgewählten Architekturbüro Möller und Seifert zusammen (Vertrag November 05).
Im Dezember 2005 wurde der Bauantrag für die Eigentümer gestellt.

2006 gründeten wir den Verein: „GOFI – Zusammenwohnverein“, dem alle Eigentümer und GenossInnen angehören.
Der Verein hat 2006 einen Vertrag mit der Genossenschaft der Buchdrucker geschlossen. Die Genossenschaft wird ca. 2/3 des Geländes bebauen, die Eigentümer ca. 1/3 des Grundstücks.

2006 begannen die Erschließungsarbeiten der Stadt auf dem Gelände.

Im Frühjahr 2007 wurde der Bauantrag für die Genossenschaftswohnungen bewilligt.

Am 27.11. 2007 wurden der Erbbaurechtsvertrag und der Teilungsvertrag der Erbbauberechtigten beim Notar unterschrieben.

Am 21.11.2007 erfolgte der erste Spatenstich!!!


Nach oben